Pfarrer Désiré informiert über das Schulprojekt in Kalembe / Kongo
Vor 10 Jahren war Pfarrer Désiré wegen seiner Promotion in Rom und wurde von dort als Seelsorger in die Pfarrei St. Petronilla in Wettringen entsandt. Dort war er fast zwei Jahre tätig. Mit Unterstützung der Kolpingsfamilie und der Pfarrgemeinde entstand die Idee, in Désirés Heimatort im Süden des Kongos eine Schule für Mädchen zu errichten. Diese hatten bis dahin keine Chance, eine Schule zu besuchen, Die jungen Mädchen bekamen mit 15 / 16 Jahren ihr erstes Kind und verblieben im Teufelskreis bitterer Armut.
Die Familien in Désirés Heimatort sind sehr arm. Sie leben in einfachen selbst gebauten Hütten, oft mit 4-8 Kindern und haben 30-40 USD im Monat zur Verfügung, kaum einer hat einen festen Lohn.
Mit Spenden aus Wettringen konnten in den vergangenen 8 Jahren mehrere Schulgebäude für insgesamt 6 Klassen, ein Speiseraum, eine Aula und eine Krankenstation gebaut werden. Anfangs durften nur Mädchen die Schule besuchen, inzwischen sind unter den 400 Schulkindern etwa 40% Jungen. 10 Lehrer-/innen unterrichten in sehr einfachen Schulräumen. Erst seit 2 Jahren gibt es für jedes Kind zwei Schulbücher. Lehrmaterialien sind fast gar nicht vorhanden. Nach dem 6. Jahrgang endet dort die Schulzeit und es gibt bisher keine Perspektiven für eine Ausbildung oder Arbeitsstelle.
Für die jungen Frauen wurde eine Nähschule eingerichtet, damit sie lernen, für sich und die Kinder eigene Kleidung herzustellen. Die Nähmaschinen, Stoffe und Garne wurden mit Spendengeldern aus Wettringen gekauft.
Eine deutliche Verbesserung der Lebensqualität erfolgte durch den Bau eines Tiefbrunnens durch eine großzügige Spende der Molkerei Söbbecke. Erstmals können die Menschen frisches Grundwasser zum Kochen, Waschen und Trinken dort abholen.
Vor 3 Jahren wurde mit der Anlegung eines Schulgartens begonnen, um dort effektive Gartenarbeit zu erlernen und selbst Gemüse für die Mittagsverpflegung anzubauen.
Im Umkreis von 60 km gibt es keinen Arzt, keine Apotheke, keine Krankenstation, keine Medikamente, auch keinen Bus, mit dem man zu einem Hospital fahren könnte. Die vor zwei Jahren gebaute Krankenstation wird sehr gut angenommen, aber es können nicht alle behandelt werden, die dort Hilfe suchen.
Der Förderverein „Mädchenschule in Kalembe“ finanziert vollständig den Unterhalt und Ausbau der Schule mit Spenden. Jährlich werden ca. 50.000 € benötigt, damit das Projekt fortgeführt werden kann.
Anfang Juli kommt Pfarrer Désire´, inzwischen Generalvikar im Bistum Kilwa-Kasenga, nach Wettringen, um mit dem Vorstand des Förderverein weitere Projekte zu besprechen: Die Verbesserung der hygienischen Bedingungen und der Aufbau einer kleinteiligen Landwirtschaft.
„Hilfe zur Selbsthilfe“ ist das Ziel des Fördervereins „Mädchenschule“. Durch Bildung, gesunde Ernährung und Anleitung für eine eigenverantwortliche Lebensgestaltung soll es in 10-12 Jahren gelingen, dass man in Kalembe aus eigener Kraft mit geringerer Unterstützung aus Wettringen die Zukunft meistert.
Der Vorstand des Fördervereins, der ehrenamtlich arbeitet und alle Verwaltungskosten selbst trägt, gewährleistet, dass jede Spende den Kindern in Kalembe zugute kommt. Beim Bau der Schulgebäude helfen die Männer aus dem Dorf mit, die Frauen kümmern sich um die Zubereitung der einfachen Mittagsspeise, die nur an drei Tagen möglich ist.
Wer sich genauer über das Schulprojekt informieren möchte, ist herzlich eingeladen, an der Mitgliederversammlung des Fördervereins am Donnerstag, dem 6. Juli um 19 Uhr mit Pfarrer Désiré im Jugend- und Erwachsenenzetrum, direkt neben der Pfarrkirche St. Petronilla, teilzunehmen.
Außerdem informiert Pfarrer Désiré in einer öffentlichen Info-Veranstaltung am Dienstag, dem 11. Juli um 19 Uhr im Jugend- und Erwachsenenzentrum über das Schulprojekt.
Der Förderverein bittet herzlich um Spenden auf das Spendenkonto: IBAN DE06 4035 1060 0073 7365 30. Weitere Informationen bei Engelbert Rauen Tel: 7077 / erauen@gmx.de
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